Teneriffa 2025
Für unseren Urlaub im März entschieden wir uns, nach Teneriffa zu fliegen – eine der sieben Kanarischen Inseln. Die Kanaren sind wegen ihres ganzjährig milden Klimas und der vielfältigen Natur ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus aller Welt. Auch Kreuzfahrtschiffe legen regelmässig an den Inseln an.
Bei diesen Touristenmassen stossen die Einheimischen jedoch manchmal an ihre Grenzen. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Protesten und Streiks, um die Regierung auf die Überbelastung aufmerksam zu machen. Ein zentrales Problem: Die Preise werden zunehmend an Touristen angepasst, was das Leben für die Inselbewohner deutlich teurer macht.
Nach der Landung auf Teneriffa machten wir uns auf den Weg, um unseren Mietwagen abzuholen. Ich kann jedem nur empfehlen, ein Auto zu mieten – am besten einen nicht zu tief liegenden Kleinwagen. Die Strassen sind zwar in einem sehr guten Zustand, dennoch gibt es oft hohe Bordsteinkanten, an denen man mit einem tieferen Auto schnell aufsetzen kann. Da die Parkplätze meist eng und klein sind, fährt man mit einem kompakten Wagen deutlich entspannter.
unser Mietwagen
Unsere Route führte uns vom Süden der Insel in den Norden. Schon während der Fahrt bemerkten wir, wie abwechslungsreich die Landschaft ist: Der Süden ist trocken und sandig, doch je weiter wir Richtung Norden fuhren, desto grüner und feuchter wurde es. Unsere erste Unterkunft lag in Puerto de la Cruz – einer wunderschönen Hafenstadt im Norden Teneriffas.
Puerto de la Cruz
Am nächsten Tag fuhren wir nach La Orotava, ein malerisches Dorf etwa 20 Minuten von Puerto de la Cruz entfernt. La Orotava ist wunderschön und absolut empfehlenswert. Zu unserem Glück war an diesem Tag auch Karneval – der Umzug fand jedoch erst am Abend statt, sodass wir noch Zeit hatten, nach Garachico weiterzufahren.
La Orotava
Garachico ist eine charmante Stadt direkt am Meer. Dort probierten wir traditionelle kanarische Gerichte, die ausgezeichnet schmeckten. Nach der Besichtigung kehrten wir rechtzeitig nach La Orotava zurück, um den farbenfrohen Karnevalsumzug mitzuerleben – ein unvergessliches Erlebnis.
Tags darauf besichtigten wir San Cristóbal de La Laguna, laut Reiseführer eine der schönsten Städte der Insel. Schon nach kurzer Zeit stellten wir jedoch fest, dass uns die Stadt nicht besonders beeindruckte – sie wirkte unübersichtlich, und es gab wenig zu entdecken.
Nach dem Stadtrundgang fuhren wir ins Anaga-Gebirge und unternahmen einen Spaziergang durch einen dichten Wald. Offenbar waren wir nicht die Einzigen mit dieser Idee – wir warteten eine gefühlte Ewigkeit auf einen freien Parkplatz. Tipp: Wer früh morgens kommt, erlebt die Natur in Ruhe und ohne grossen Andrang.
Nach dem Spaziergang ging es weiter zum Playa de Benijo. Die Fahrt dorthin war ziemlich abenteuerlich – steile, enge Strassen machten es unserem Auto nicht leicht. Doch am Ziel angekommen, wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht und einer beeindruckenden Landschaft belohnt.
Playa de Benijo
Auditorium von Santa Cruz
Ein Besuch im Teide-Nationalpark ist ein absolutes Muss, wenn man auf Teneriffa ist.
Mit dem Auto machten wir uns auf den Weg Richtung Teide. Schon nach kurzer Zeit ging es stetig bergauf. Es wurde spürbar kühler, und das Wetter schlug um – graue Wolken zogen auf. Wir fuhren durch einen scheinbar endlosen Wald, die Atmosphäre war mystisch und beeindruckend.
Etwas skeptisch wurden wir, als das Thermometer nur noch 3 °C anzeigte – wir hatten schliesslich keine Winterkleidung dabei. Doch plötzlich durchbrachen wir die Nebeldecke, und es fühlte sich an, als wären wir durch ein Portal gefahren und auf dem Mond gelandet.
Diese Landschaft lässt sich kaum in Worte fassen – geformt von Lava, Wind und Zeit. Nach einigen Kilometern erreichten wir unser Ziel: einen Wanderweg am Fusse des Teide.
Schon nach wenigen Schritten spürten wir den Höhenunterschied. Morgens noch am Meer, standen wir nun auf über 2.000 Metern. Die Wanderung ist nicht allzu anstrengend, dennoch sollte man gutes Schuhwerk tragen, denn der Weg führt ausschliesslich über steiniges Terrain. Die Landschaft ist karg, steinig – und dennoch auf ihre eigene Art wunderschön.
Im Westen der Insel unternahmen wir eine Radtour mit dem Ziel, bis zum Leuchtturm von Punta de Teno zu fahren.
Die Punta de Teno ist eine Landzunge im äussersten Nordwesten Teneriffas. Hier erwarten dich eine raue, ursprüngliche Landschaft, ein malerischer Leuchtturm und einer der spektakulärsten Ausblicke auf die imposanten Klippen von Los Gigantes. Kurz gesagt: ein echtes Highlight für Naturliebhaber.
Die Zufahrt ist inzwischen ausschliesslich mit dem Bus möglich. Am besten stellt man sein Auto in Buenavista del Norte ab oder fährt mit dem Fahrrad bis zur Schranke und nimmt dort den Bus.
Dieser fährt stündlich – wir hatten leider Pech und verpassten den Bus für die Rückfahrt, sodass wir eine weitere Stunde warten mussten.
Los Gigantes
Den Leuchtturm selbst kann man nur aus der Ferne betrachten; eine Besichtigung von innen ist nicht möglich. Viel zu sehen gibt es ansonsten nicht – doch die wilde Natur, geformt von Wind und salzhaltiger Meeresluft, macht den Besuch dennoch lohnenswert.
Falls ihr euch im Westen der Insel befindet, solltet ihr unbedingt einen Abstecher ins Dorf Masca machen. Als wir oben ankamen, ging gerade die Sonne unter und tauchte die Umgebung in ein wunderschönes Licht
Mein Fazit zur Reise nach Teneriffa:
Für alle, die gerne einen aktiven Urlaub verbringen, ist Teneriffa genau das Richtige. Ob Wandern, Radfahren oder Surfen – die Insel bietet vielfältige Möglichkeiten und hält für jeden etwas Passendes bereit.
Die Temperaturen im März waren allerdings noch nicht so hoch wie erwartet. Daher würde ich empfehlen, ab April oder Mai zu reisen, wenn das Wetter stabiler und wärmer ist.
Teneriffa hat einige schöne Strände zu bieten. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass die Inseln im Atlantischen Ozean liegen, weshalb die Wassertemperaturen selbst im Sommer eher kühl bleiben. Auch der Wellengang ist häufig stark, und an vielen Stränden weht oft die rote Fahne, was das Baden einschränkt.
Um die Insel in ihrer Vielfalt zu entdecken, empfehle ich, ein Auto zu mieten und verschiedene Unterkünfte zu buchen – so kann man Teneriffa in all seinen Facetten erleben.